Projekte

Hier finden Sie längerfristige oder grössere Vorhaben aufgeführt, wie
- Naturinventar
Reptilien Erhebung
- Wildtierkorridor
- Aufwertung Biotop Bärenried
- Neophyten-Bekämpfung
- Grünräume im Siedlungsgebiet
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25. Dezember 2023: Ein Meilenstein: Pflegeplan zur Umgebung Domicil Weiermatt

domicil-serena-spng Bericht Thomas Scheurer NVM


Das Domicil Weiermatt hat im Herbst 2023 die naturnahe und mit Kleinstrukturen versehene Grünanlage fertiggestellt. Im November 2023 wurde nun der Pflegeplan für den Unterhalt der Umgebung des neuen Demenzzenztrums (Haus Serena) verabschiedet. Der Pflegeplan bildet eine verbindliche Leitlinie für den Unterhalt von Teilen der Grünflächen rund um das Domizil. Beteiligt waren das Domicil und die beauftragte Gartenbaufirma, die Gemeinde, die GFL und der Naturschutzverein.

Zum Pflegeplan


Warum braucht es einen Pflegeplan?
Eine Umgebungsgestaltung ist dann wertvoll, wenn sich die Natur dabei entwickeln und entfalten kann. Die Anpflanzung, Aussaat oder Anlage von Kleinstrukturen sind also immer erst der Anfang einer Entwicklung. Damit sich die Umgebung zu einem für viele Pflanzen und Tiere wertvollen Lebensraum mit hoher Biodiversität entwickeln kann, braucht es eine gezielte und fachlich ausgeführte Pflege. Diese wird mit dem Pflegeplan gewährleistet. Der Pflegeplan ermöglicht zudem, die mit der Pflege angestrebten Entwicklungsziele periodisch zu überprüfen und falls nötig den Pflegeplan anzupassen.

Warum ist der Pflegeplan Domicil eine Meilenstein? 
Dieser Pflegeplan ist in Münchenbuchsee der erste dieser Art, welcher zwischen der Gemeinde und einer Bauherrschaft vereinbart wurde. Bisher sorgt die Gemeinde - gestützt auf das Baureglement - dafür, dass bei der Gestaltung der Grünflächen v.a. einheimische Pflanzen und Bäume angepflanzt werden. Die Pflege und die Entwicklung der Grünflächen bleiben den Eigentümern überlassen. Dabei kommt es oft vor, dass danach Grünflächen pflegeleicht unterhalten und als Folge davon monoton werden. Mit dem Pflegeplan Domicil kann nun beispielhaft aufgezeigt werden, wie vielfältig gestaltete und bepflanzte Grünflächen ohne wesentlichen zusätzlichen Aufwand naturgemäss gepflegt werden können.

Wie kam es zu diesem Pflegeplan?
Dass es beim Domicil schliesslich zu einer naturnahen Umgebungsgestaltung samt Pflegeplan kam, ist der GFL zu verdanken, welche mit insgesamt 3 Einsprachen auf mehreren Planungsebenen seit 2012 (vor über 10 Jahren!) mit Nachdruck den Ersatz von überbauten Grünflächen in Zonen für öffentliche Nutzung verlangte:
2012: Einsprache zum 3. Revisionspaket der Ortsplanung. Die Einsprache verlangte, dass in Zonen für Öffentliche Nutzung (ZÖN) bei Bebauung bzw. Verlust von wertvollen Grünflächen Ersatz geleistet werden muss. Dies betraf insbesondere die drei ZÖN "Hören und Sprechen", „Domicil“ und "Gymnasium Hofwil“.
2013: Einsprache ZÖN Domicil Weiermatt. Die Einsprache verlangte, dass Ersatz für verlorene wertvolle Grünfläche auf der Basis eines Inventars geleistet werden muss. Das entsprechende Inventar wurde von der Bauverwaltung (Erika Loser) 2013 erstellt.
2020: Einsprache zum Bauprojekt Serena (Demenzzentrum). Die Einsprache verlangte, dass der Ersatz (geringere Grünfläche wird mit mehr Biodiversität kompensiert) auch ausgewiesen wird und ein Pflegeplan erstellt wird.

Das Beispiel Domicil zeigt, dass über 10 Jahre lang bei jedem Planungsschritt kontrolliert werden musste, ob die Einsprache-Vereinbarung umgesetzt war - und da dies jeweils nicht ausreichend der Fall war, waren immer wieder Einsprachen nötig. Hinter dem Pflegeplan Domicil stecken also über 10 Jahre Beschäftigung mit Planungen und Bauprojekten und 3 Einspracheverfahren, insgesamt sehr viel Aufwand, der sich aber schliesslich gelohnt hat. Dennoch: Es darf nicht sein, dass in Zukunft Massnahmen zugunsten von naturnahen Lebensräumen und Biodiversität bei jedem Bauprojekt nur mit grossem Aufwand seitens von Parteien oder Vereinen erreicht werden können.

Wie kommt man in Zukunft zu einem Pflegeplan? 
Grundsätzlich muss die Bauherrschaft bereit sein, eine naturnahe Umgebungsgestaltung bei einer spezialisierten Gartenbaufirma in Auftrag zu geben und dann für den naturgemässen Unterhalt zu sorgen. Dazu ist ein Pflegeplan das geeignete Instrument. Aus diesem Grund sucht der NVM bei Vorhaben mit grösseren Grünflächen frühzeitig, d.h. vor dem Einreichen des Bauprojektes, den Kontakt zur Bauherrschaft, um die Anliegen einer naturnahen Umgebungsgestaltung in die Planung einzubringen. So können für alle Seiten aufwändige Enspracheverfahren vermieden werden. Der NVM hat dies erfolgreich bei der Überbauung Strahmhof-Strahmmatte (Bauherrschaft Firma Bonainvest) und beim Bauprojekt Gymnasiums Hofwil (Bauherrschaft Kanton Bern) gemacht, indem er seine Anliegen in die Umgebungsplanung einbringen konnte und erwirkte, dass ein Pflegeplan vorgesehen ist. Ähnlich wird der NVM auch bei weiteren grösseren Bauprojekten wie Areal Schönegg, JOWA oder Landi-Areal vorgehen

Dezember 2023 / NVM, GFL / Scheurer


31. März 2023: Insektenfreundlicher Waldrand im Limbärgete-Hirziwald

sektenfreundlicher Waldrand im Limbaergte-Hirziwaldpng   Zusammen mit dem Waldbesitzer Peter Kuratli kann der NVM eine Eichenenpflanzung am Waldrand (entlang der Radiostrasse) mit Insekten- und Vogel-freundlichen Sträuchern aufwerten. Ziel ist ein abgestufter Waldrand. Zum Projektbeschrieb


01. Januar 2023:  Biotop Bärenried Tätigkeitsbericht 2022

Jahresbericht Biotoppng Der Tätigkeitsbericht 2022 gibt einen Überblick zu allen im Biotop Bärenried ausgeführten Arbeiten. Insgesamt haben Freiwillige 165 Stunden im Biotop gearbeitet und konnten so alle anstehenden Arbeiten ausführen. Vielen Dank an alle Mitwirkenden!  Zum Bericht... 




04. Dezember 2022: Neue Vielfalt im Biotop Bärenried: Bilanz der Aufwertungen 2021-2022

Seit April 2021 hat sich das Gesicht des Biotops im Bärenried stark gewandelt: 

-Der Kugelfang wurde saniert und das Gelände neugestaltet und angesät

- Der an das Biotop angrenzende Waldrand wurde ausgeholzt und neu bepflanzt

- Im bestehenden Biotop wurden verschiedene Aufwertungen vorgenommen...   Weiterlesen


01. Dezember 2022:  Bericht Mauerseglerflugjahr 2022 im Kirchturm Münchenbuchsee  

Liebe Vogelfreunde

Hier die Zusammenfassung des „Mauerseglerflugjahres 2022“ im Kirchturm Muenchenbuchsee:

Die Flugloecher der Nistkaesten wurden am 28.11.22 verschlossen.

44 Jungvoegel haben die Brutzeit ueberstanden und sind ausgeflogen.

14 Eier wurden nicht ausgebruetet.

2 Jungvoegel starben im Nest. Ein Jungvogel flog (infolge der Hitze/Trockenheit) zu frueh aus dem Nest und lag tot beim Turmeingang.

10 Kasten, vor allem an der Nordseite, blieben leer! (So viele wie noch nie!!)

Fazit: Nach den schwierigen Jahren 2020 und 2021, setzte die Trockenheit den Mauerseglern in diesem Jahr arg zu. Da es im Juni und Juli kaum regnete, hatten die Mauersegler groesste Muehe, genuegend Futter (Muecken/Fliegen) fuer ihre Jungen aufzutreiben. Es erstaunt somit nicht, dass nur 44 Jungvoegel ueberlebt und ausgeflogen sind! ... Weiterlesen Bericht + Anhang Brutdaten


28. September 2022: 2022 war ein besonderes Waldameisenjahr


2019 hat das Naturhistorische Museum ein kantonales Inventar der Hügelnester von Waldameisen gestartet. Im Bärenriedwald gab es dannzumal auf der Projektkarte keinen einzigen Eintrag.
Eine erste grobe Sichtung entlang von Waldstrassen und -wegen und sonnigen Waldrändern ergab 2019 vier Ameisenhügel, zwei über 50 cm hohe in sehr gutem, stabilem Zustand, ein kleiner noch ohne ausgeprägte Hügelbildung und ein ehemals grösserer Hügel, der zerstört (flachgetreten) aber noch bewohnt war. 2020 kamen zwei Beobachtungen von gut ausgebildeten Hügeln hinzu. Im sehr warmen Frühjahr 2022 kamen dann im Bärenriedwald sieben, meist in diesem Jahr neu gebildete Hügelnester hinzu - zudem noch zwei ebenfalls neu gebildete Hügel im Diemerswilwald. Aktuell sind dem NVM somit in den beiden Wäldern 15 Nester bekannt, wovon aber einige stark beeinträchtigt oder zerstört sind. Diese sind auf der Karte (Link) dargestellt.
Gemäss Isabelle Trees, Auskunftsperson des Inventars, handelt es sich um Nester der Kahlrückigen Waldameise (Formica polyctena). Diese Art hat oft mehrere Königinnen in einem Nest (polygyn) und bildet daher auch oft Tochternester (polydom), so dass kleinere Kolonien entstehen. Von daher ist es nachvollziehbar, dass im Bärenriedwald neue Nester entstanden sind.
Offenbar scheinen im Bärenriedwald gute Bedingungen für die hügelbildenden Roten Waldameisen zu herrschen. Die sommerlichen Temperaturen und das trockene Wetter ab Mitte April dürften die Bildung neuer Nester begünstigt haben. 2023 werde ich sämtliche Nester wieder aufsuchen. Dann wird sich zeigen, ob sich an den 2022 neuen Standorten stabile Populationen bilden, oder ob es sich bloss um kurzlebige Nester handelte.


Weitere Informationen:
Alle erfassten Nester können auf der Webseite des Waldameisen-Inventars eingesehen werden: https://waldameisen.blog/
Auf dieser Seite können auch neue Standorte gemeldet werden.

Karte Barenriedwald siehe unten

Thomas Scheurer


16. Juni 2022: Neue Vielfalt im Biotop Bärenried: Erste Bilanz der Aufwertungen 2021-2022

Seit April 2021 hat sich das Gesicht des Biotops im Bärenried stark gewandelt: Der Kugelfang wurde saniert und das Gelände neugestaltet und angesät; der an das Biotop angrenzende Waldrand wurde ausgeholzt und neu bepflanzt; und im bestehenden Biotop wurden verschiedene Aufwertungen vorgenommen.

Waldrandaufwertung

Die Ausholzung des Waldrandes beim Biotop im April 2021 konnte dank dem Entgegenkommen des Waldbesitzers Matthias Künti für die Anpflanzung eines abgestuften Waldrandes genutzt werden
 Weiterlesen



Aufwertung Biotop Bärenried (Stand Januar 2022)

Information Januar 2022: Biotop Bärenried Tätigkeitsbericht 2021


1991 hat die Gemeinde Münchenbuchsee nach einem Vorschlag des NVM Land für die Schaffung des Biotops Bärenried zur Verfügung gestellt. Hunderte von Stunden haben Freiwillige und der Werkhof seither in die Pflege des Biotops gesteckt und so die Ausbreitung von Schilf, Sträuchern und Bäumen im Zaum gehalten. 

Im Jubiläumsjahr 2021 war das 30-jährige Biotop Gegenstand von mehreren Projekten:

1) Exkursion zur Bilanz der Entwicklung des Biotops und dessen Zukunftsperspektiven. Weiterlesen: Protokoll Begehung Mai 2021

2) Sanierung Kugelfang. Dabei wurden verschiedene Massnahmen zugunsten des Naturschutzes ausgeführt: Eliminierung  Neophyten, Rekultivierung als Magerwiese, Anlage eines weiteren Feuchtbereichs, Ausbaggerung Schilf im unteren Weiher mit anschliessender Flachufergestaltung, Wegsanierung. WeiterlesenBegleitmassnahmen Sanierung Kugelfang Bärenried

3) Aufwertung Waldrand: Im Zusammenhang mit der Ausholzung des Waldrandes entlang des Biotops konnten mit dem Waldeigentümer eine Aufwertung zugunsten von Insekten und Reptilien vereinbart werden. Die Pflanzungen wurden von der Stiftung Artenschutz, von der Gemeinde Münchenbuchsee und vom NVM finanziell unterstützt. Der NVM kommt für die Pflege auf.  Weiterlesen: Projektbeschrieb Aufwertung Waldrand Bärenried


14.Dezember 2021: Reptilienerhebung im Raum Münchenbuchsee, Moosseedorf + weiterer Umgebung

Anlässlich des Bildervortrages von Christine Wisler Hofer (karch) am 20. Januar 2020 im Kirchgemeindehaus Münchenbuchsee über die im Kanton Bern vorkommenden Reptilien wurde auch über die für das Frühjahr 2020 geplante Reptilienerhebung um den Moossee, Münchenbuchsee und der weiteren Umgebung, informiert.  Die Gegend um Buchsi und Rapperswil gilt gemäss Christine Wisler Hofer als »Schwarzes Loch«  - übersetzt als Gebiet mit weing Kenntnis über die Reptilienvorkommen.   Weiterlesen



Naturinventar

Das heutige Naturinventar der Gemeinde Münchenbuchsee stammt aus der Zeit 1988 - 1992. Dieses Inventar bildet mit geringfügigen Anpassungen die Grundlage für die Festlegung von schutzwürdigen Natur- und Landschaftselementen im aktuellen Zonenplan 2 „Schutz Landschaft und Ortsbild“ (23. März 2020).
In den letzen 30 Jahren haben sich viele Rahmenbedingungen verändert: Im Golfpark sind viele naturnahe Biotope entstanden, es wurden Hecken angelegt und Bäche renaturiert (wie der Mühlebach) wie auch kleine Weiher geschaffen und Bäume gepflanzt. Was im Inventar ganz fehlt sind Angaben zu wertvollen Waldflächen, oder Gebieten, in welchen Tiere wie Amphibien zwischen ihren Lebensräumen hin- und herwandern. Der NVM setzt sich dafür ein, dass die Gemeinde das heutige Inventar auf der Grundlage des aktuellen Wissens überarbeitet, neu beurteilt und ergänzt. Ziel ist es, dass ein aktualiisertes Naturinventar bei Beginn der nächsten Revision des Schutzzonenplans in ca. 10 Jahren vorliegt.


Wildwechsel-Korridor Grauholz – Schüpberg

Dieser überregional bedeutende Korridor (BE 06) ist beim Bahnhof Zollikofen durch Industrie, zwei Bahnlinien und Kantonsstrasse für Wildtiere nicht mehr passierbar. Anlässlich einer Begehung 2019 mit Wildhüter und Gemeinden zeigte sich, dass neben dem Korridor ein Wildwechsel in noch offenem Landwirtschaftsgebiet möglich ist. Der NVM erarbeitete daraufhin Vorschläge für einen Ersatzkorridor vom Williwald zum Golfpark (Bericht Begehung und Plan Ersatzkorridor). Es geht dem NVM aktuell darum, diesen Ersatzkorridor in der Raumplanung des Kantons, der Region und der Gemeinden Moosseedorf und Münchenbuchsee zu verankern.